Discussion:
Zweifel an Weltreligionen mit Begründungstheorie
(zu alt für eine Antwort)
Turkish Delight
2003-09-28 11:21:19 UTC
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Hallo,
ich komme aus einem eigentlich gläubigen Kreis (Islam). Aber dennoch
haben sich in letzter Zeit bei mir Fragen angesammelt, wobei diese
mich immer mehr und mehr überzeugen, dass die Menschheit einem
Schwindel hinterher läuft.
Meine wichtigste Begründung gilt allen Weltreligionen eine
entscheidende Frage zu stellen:

1. Wieso entstanden alle Weltreligionen (die als Leitpfad ein heiliges
Buch haben) auf den Kontinenten Europa und Asien ? Es ist doch
fragwürdig, dass die Weltreligionen mit einer Begrenzung von Festland,
entstanden sind. Obwohl alle Religionen behaupten, Sie wären für die
ganze Menschheit gedacht, gab es bis zur Entdeckung Amerikas keine
einzige Religion. Dagegen aber in Europa und Asien immer mehr. Dem
Schöpfer war doch auch der andere Teil der Erde bekannt. Also warum
sollten diese Menschen dort benachteiligt werden. Es ist doch fest
davon auszugehen, dass eine Religion nach der anderen kopiert wurde
und der Inhalt der Bücher deshalb sich im Kern ähnlich sind.

2. Diese Begründung schliesst an meine zuvorige an. Warum wurde als
Übermittlung der Religion das Werkzeug der Menschen angewendet ?
Jeweils die Schrift die heiligen Bücher. Ich glaube, dass der Schöpfer
uns das Werkzeug mit der Geburt übergibt. Etwas was heute immer noch
ein Rätsel ist und nicht erforscht werden kann. Denn es stammt aus der
Hand des Schöpfers; das Gehirn. Das ist der Leitfaden der zum Schöpfer
führen soll. Er hat uns alles gegeben und wenn er wollte, dass wir uns
nach bestimmten Regeln richten, hätte er es mit einem für uns
unerforschbaren weiteren Werkzeug getan. Denn sobald es in einem Buch
nieder geschrieben ist, ist es nur für eine Bestimmte Region und für
bestimmte Nationen gedacht.

Es wird immer von Wundern beschrieben die damals passierten, aber
heute nicht mehr auftauchen. Kein Spalten des Meeres, kein Aufsteigen
zum Himmel (erkennbar für Menschliches Auge) usw.

Ich möchte einmal diese Theorien mit Euch teilen, wobei ich fest von
einem Schöpfer überzeugt bin, ohne dass ich auf spaltende Meere und
verschiedene niedergeschriebene Wunder angewiesen bin. Ich freue mich
auf zahlreiche Anregungen.
Rudolf Womes
2003-09-29 06:52:10 UTC
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Post by Turkish Delight
entstanden sind. Obwohl alle Religionen behaupten, Sie wären für die
ganze Menschheit gedacht, gab es bis zur Entdeckung Amerikas keine
einzige Religion.
Die Mormonen haben da bestimmt eine Antwort.
Post by Turkish Delight
Warum wurde als
Übermittlung der Religion das Werkzeug der Menschen angewendet ?
Ach Du möchtest wohl dass Dir Deine ganz persönliche Religion von Deiner
ganz persönlichen Gottheit (oder was auch immer?) überbracht wird. War da
nicht vor langer Zeit so ein Prophet?
Post by Turkish Delight
Ich glaube, dass der Schöpfer
uns das Werkzeug mit der Geburt übergibt.
Dann suche Gott in Dir und nicht irgendwo. Wer irgendwo sucht sucht
nirgendwo.
Post by Turkish Delight
Das ist der Leitfaden der zum Schöpfer
führen soll. Er hat uns alles gegeben und wenn er wollte, dass wir uns
nach bestimmten Regeln richten, hätte er es mit einem für uns
unerforschbaren weiteren Werkzeug getan.
...und Dir (vielleicht) den freien Willen genommen.
Post by Turkish Delight
Denn sobald es in einem Buch
nieder geschrieben ist, ist es nur für eine Bestimmte Region und für
bestimmte Nationen gedacht.
Das stimmt so nicht, so hat z. B. der Buddhismus (enstanden in Nordindien)
im Westen eine große Verbreitung gefunden.
Post by Turkish Delight
Es wird immer von Wundern beschrieben die damals passierten, aber
heute nicht mehr auftauchen. Kein Spalten des Meeres, kein Aufsteigen
zum Himmel (erkennbar für Menschliches Auge) usw.
Vielleicht nur Mythen, die nie stattgefunden haben.

mfg Rudi
Benjamin Koppe
2003-10-08 12:35:01 UTC
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Post by Turkish Delight
Hallo,
ich komme aus einem eigentlich gläubigen Kreis (Islam). Aber dennoch
haben sich in letzter Zeit bei mir Fragen angesammelt, wobei diese
mich immer mehr und mehr überzeugen, dass die Menschheit einem
Schwindel hinterher läuft.
Meine wichtigste Begründung gilt allen Weltreligionen eine
1. Wieso entstanden alle Weltreligionen (die als Leitpfad ein heiliges
Buch haben) auf den Kontinenten Europa und Asien ? Es ist doch
fragwürdig, dass die Weltreligionen mit einer Begrenzung von Festland,
entstanden sind. Obwohl alle Religionen behaupten, Sie wären für die
ganze Menschheit gedacht, gab es bis zur Entdeckung Amerikas keine
einzige Religion. Dagegen aber in Europa und Asien immer mehr. Dem
Schöpfer war doch auch der andere Teil der Erde bekannt. Also warum
sollten diese Menschen dort benachteiligt werden. Es ist doch fest
davon auszugehen, dass eine Religion nach der anderen kopiert wurde
und der Inhalt der Bücher deshalb sich im Kern ähnlich sind.
2. Diese Begründung schliesst an meine zuvorige an. Warum wurde als
Übermittlung der Religion das Werkzeug der Menschen angewendet ?
Jeweils die Schrift die heiligen Bücher. Ich glaube, dass der Schöpfer
uns das Werkzeug mit der Geburt übergibt. Etwas was heute immer noch
ein Rätsel ist und nicht erforscht werden kann. Denn es stammt aus der
Hand des Schöpfers; das Gehirn. Das ist der Leitfaden der zum Schöpfer
führen soll. Er hat uns alles gegeben und wenn er wollte, dass wir uns
nach bestimmten Regeln richten, hätte er es mit einem für uns
unerforschbaren weiteren Werkzeug getan. Denn sobald es in einem Buch
nieder geschrieben ist, ist es nur für eine Bestimmte Region und für
bestimmte Nationen gedacht.
Es wird immer von Wundern beschrieben die damals passierten, aber
heute nicht mehr auftauchen. Kein Spalten des Meeres, kein Aufsteigen
zum Himmel (erkennbar für Menschliches Auge) usw.
Ich möchte einmal diese Theorien mit Euch teilen, wobei ich fest von
einem Schöpfer überzeugt bin, ohne dass ich auf spaltende Meere und
verschiedene niedergeschriebene Wunder angewiesen bin. Ich freue mich
auf zahlreiche Anregungen.
Hallo,
ich versuch mal darauf einzugehen. Da ich Christ bin, wird meine Antwort
natürlich entsprechend gefärbt sein ;-)
1. Natürlich haben die Weltreligionen voneinander abgeschrieben. Ich bin
sogar der Meinung, daß Judentum, Islam und Christentum den gleichen Gott
haben (jetzt werden mich einige steinigen wollen), nur haben sie
verschiedene Gotteswahrnehmungen. Bei Hinduismus und Buddhismus fällt
mir auf, daß beide Religionen die Wiedergeburt kennen. Warum also gibt
es keine Weltreligionen in Amerika, Afrika oder Australien
(entstehungstechnisch)? In der Bibel steht irgendwo, daß jeder Mensch
das Gesetz Gottes auch im Herzen trägt. Da im Nahen Osten die Wiege der
Kultur liegt (zumindest unserer Kultur, auch Fernost geh ich nicht ein,
dafür hab ich auch keine Erklärung im Moment), haben sich die Menschen
durch die "Zivilisation" von Gott entfernt. Deshalb war es nötig, Regeln
zu schaffen, Bücher zu schreiben, um Gottes Gesetz ode seinen Willen
oder wie man das nennen mag den Menschen in Erinnerung zu rufen. Ich
denke deshalb sind sich die Bücher auch so ähnlich und haben die gleiche
Kernaussage. Es gibt nur einen Gott, deshalb. (Ich werd jetzt natürlich
nicht schreiben, daß Mohammed sein Prophet war, aber vielleicht können
wir uns auf Abraham/Ibrahim als einen der Propheten einigen...)
Lange Rede kurzer Sinn: Bei uns mußte sich Gott offenbaren, da wir uns
zu weit von ihm entfernt hatten. Die "Naturvölker" in Amerika,
Australien, Afrika etc hatten ihn noch im Herzen und haben so auf ihn
gehört (Ich weiß, die Inka, Maya usf waren auch schon hoch entwickelt,
darauf hab ich keine Antwort...)
2. Na das Buch ist doch ein Klasse Datenträger. Ein Computerabsturz
löscht nicht die Seiten eines gedruckten Buchs. Aber mal im Ernst. Ich
denke es ist, wie jemand anderes hier schon gesagt hat, wenn Gott ins
Gehirn eingreift, dann nimmt er uns unseren freien Willen. Das will er
nicht. Irgendwo bei Paulus steht glaub ich, daß wir alles tun dürfen,
aber nicht alles gut für uns ist. Gott will, daß wir uns aus freiem
Willen für Ihn entscheiden. Ein Buch in einer gewissen Sprache ist nur
an eine Nation gerichtet, das stimmt. Aber man kann Bücher übersetzen.
Gut, beim Koran war das wohl nicht vorgesehen, aber ist nicht arabisch
die Amtssprache von vielen islamischen Ländern?

Mit den Wundern bin ich auch ein bißchen überfragt. Aber was würde heute
passieren, wenn sich das Meer spalten würde? Tausende Menschen würden
den CIA dahinter vermuten, andere von einem Naturphänomen sprechen. Gott
würde dabei wahrscheinlich keinen guten Schnitt machen. Früher war das
einfacher: etwas außergewöhnliches passiert -> das muß Gott gewesen
sein. Da lohnte sich der Einsatz von solchen Events noch. Naja, ist auch
nur ein spontaner Erklärungsversuch. Dannmach's mal gut, und Gott
beschütze Dich
De Benny
Rudolf Womes
2003-10-08 12:58:42 UTC
Permalink
Post by Benjamin Koppe
Ich bin
sogar der Meinung, daß Judentum, Islam und Christentum den gleichen Gott
haben
Ich auch.
Post by Benjamin Koppe
Bei Hinduismus und Buddhismus fällt
mir auf, daß beide Religionen die Wiedergeburt kennen.
Auch Jesus lehrte die Wiedergeburt, dazu folgendes Zitat aus dem JeEv
Kapitel 5

Jesus belehrt Nikodemus über die Wiedergeburt
(Joh 3,1-4.7.9-11)

10 Unter den Pharisäern* Jerusalems
war ein Mann,
ein Mitglied des Sanhedrins*,
namens Nikodemus.

11 Er kam eines Nachts* zu Jesus.
Er sagte:
Meister! -
Ich! - Ich weiß:
Du wurdest als Lehrer zu uns gesandt
von Gott;
denn niemand kann tun
solche Wunderzeichen* -
außer, wenn Gott
mit ihm ist.

12 Damit ich [wieder] eingelassen* werde in das Königtum Gottes -
w a s muß ich tun?

13 Jesus antwortete:
Amen*, amen! - Ich sage dir:
Wenn jemand nicht
wiederholt geboren wird,
so kann er nicht [wieder] eingelassen werden
in das Königtum Gottes.

14 Nikodemus fragte:
Wie kann
wiederholt* geboren werden -
ein alter Mann?

15 Kann er zurückkehren
in den Leib seiner Mutter
und abermals geboren werden?

16 Jesus erwiederte:
Wundere dich nicht, daß ich zu dir sagte:
Es ist nötig, daß du wiederholt geboren wirst!

17 Nikodemus fragte:
Wie kann das geschehen?

18 Jesus entgegnete:
Du! - Du bist ein Meister Israels!
Und du? - Du weißt das nicht?

19 Ich! - Ich sage dir:
Ich rede von dem, was ich weiß;
und ich bezeuge das, was ich gesehen habe.
Aber!-
Ob du mein Zeugnis annehmen wirst?

Zu den mit * gekennzeichneten Worten enthält das JeEv zusätzliche
Erläuterungen. Diese wurden hier aber weggelassen.
Quelle: Günther Schwarz / Jörn Schwarz "Das Jesus-Evangelium", Ukkam, 1993

mfg Rudi
Benjamin Koppe
2003-10-08 19:24:10 UTC
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Post by Rudolf Womes
Post by Benjamin Koppe
Ich bin
sogar der Meinung, daß Judentum, Islam und Christentum den gleichen Gott
haben
Ich auch.
Post by Benjamin Koppe
Bei Hinduismus und Buddhismus fällt
mir auf, daß beide Religionen die Wiedergeburt kennen.
Auch Jesus lehrte die Wiedergeburt, dazu folgendes Zitat aus dem JeEv
Kapitel 5
Jesus belehrt Nikodemus über die Wiedergeburt
(Joh 3,1-4.7.9-11)
10 Unter den Pharisäern* Jerusalems
war ein Mann,
ein Mitglied des Sanhedrins*,
namens Nikodemus.
11 Er kam eines Nachts* zu Jesus.
Meister! -
Du wurdest als Lehrer zu uns gesandt
von Gott;
denn niemand kann tun
solche Wunderzeichen* -
außer, wenn Gott
mit ihm ist.
12 Damit ich [wieder] eingelassen* werde in das Königtum Gottes -
w a s muß ich tun?
Wenn jemand nicht
wiederholt geboren wird,
so kann er nicht [wieder] eingelassen werden
in das Königtum Gottes.
Wie kann
wiederholt* geboren werden -
ein alter Mann?
15 Kann er zurückkehren
in den Leib seiner Mutter
und abermals geboren werden?
Es ist nötig, daß du wiederholt geboren wirst!
Wie kann das geschehen?
Du! - Du bist ein Meister Israels!
Und du? - Du weißt das nicht?
Ich rede von dem, was ich weiß;
und ich bezeuge das, was ich gesehen habe.
Aber!-
Ob du mein Zeugnis annehmen wirst?
Zu den mit * gekennzeichneten Worten enthält das JeEv zusätzliche
Erläuterungen. Diese wurden hier aber weggelassen.
Quelle: Günther Schwarz / Jörn Schwarz "Das Jesus-Evangelium", Ukkam, 1993
mfg Rudi
Ich hab das mal bei mir nachgelesen. Da steht "von Neuem geboren". Ich
habe die Wiedergeburt der östlichen Religionen so verstanden, daß sie in
dem neuen Leben für das entschädigt oder bestraft werden, was sie im
vorherigen Leben getan haben. Bei uns ist es doch eher so, daß wir die
Auferstehung kennen, dann kommt Gericht und je nachdem ewiges Leben oder
nicht. Ich hab niemals gehört, daß wir mehrere Male wiedergeboren werden
sollen (ich kann mich an kein vorheriges Leben erinnern ;-)
Was ist übrigens das Jesus Evangelium? Ich hab außer den vieren in der
Bibel noch von nem Thomasevangelium gehört, lese aber zum ersten Mal,
daß Jesus selbst geschrieben hat... naja
Gottes Segen
De Benny
Rudolf Womes
2003-10-09 06:35:39 UTC
Permalink
Post by Benjamin Koppe
Ich hab das mal bei mir nachgelesen. Da steht "von Neuem geboren". Ich
habe die Wiedergeburt der östlichen Religionen so verstanden, daß sie in
dem neuen Leben für das entschädigt oder bestraft werden, was sie im
vorherigen Leben getan haben. Bei uns ist es doch eher so, daß wir die
Auferstehung kennen, dann kommt Gericht und je nachdem ewiges Leben oder
nicht. Ich hab niemals gehört, daß wir mehrere Male wiedergeboren werden
sollen (ich kann mich an kein vorheriges Leben erinnern ;-)
Was ist übrigens das Jesus Evangelium? Ich hab außer den vieren in der
Bibel noch von nem Thomasevangelium gehört, lese aber zum ersten Mal,
daß Jesus selbst geschrieben hat... naja
Hallo Benjamin,

ich habe nicht geschrieben "daß Jesus selbst geschrieben hat" und folgenden
Quellenhinweis gegeben:

"Quelle: Günther Schwarz / Jörn Schwarz "Das Jesus-Evangelium", Ukkam, 1993"

"Das Jesus-Evangelium" wurde von Günther Schwarz / Jörn Schwarz
"Zusammengestellt und übersetzt aus griechischen und altsyrischen Vorlagen
und aus außerbiblischen Quellen"

Was die Christen glauben
- Jesus lehrte es nicht!
Und was Jesus lehrte
- Die Christen wissen es nicht!

Im übrigen war zu Lebzeiten Jesu der Wiedergeburtsglaube durchaus gängig.

mfg Rudi
Jochen Tanneberger
2003-10-10 22:54:38 UTC
Permalink
Also, ich klinge mich mal folgendermaßen in eure Ansichten ein, ob ich jetzt
religiös bin, stelle ich mal sehr weit hinten an:

Der Glaube des Menschen oder seine Weltanschauung, bzw. seine innere
Einstellung für Recht oder Unrecht, muss für ihn und für jeden Menschen,
nicht ein für allemal und immer gleich gegeben sein. Im Gegenteil, es kann
sich sogar wandeln, je nachdem, welche der unendlich vielen Seiten der
Wirklichkeit in der jeweiligen Lebenstätigkeit des Menschen und auf Grund
seiner und der gesellschaftlichen Erfahrung im Fordergrund seines Interesses
steht. Und das wiederum ist abhängig von dem was der Mensch bereits über das
Wesen der Dinge weiß oder zu wissen glaubt.

Denn das Eindringen in das Wesen der Dinge, ist ein unaufhörlicher Prozess
immer weitergehender Verallgemeinerungs und Abstraktionsprozesse bei denen
der Mensch von den äußeren sichtbaren konkreten Dingen zu den inneren
tieferliegenden unsichtbaren aber wesentlichen Dingen fortschreitet.

Und auch dieses Fortschreiten muss nicht immer gleich gegeben sein und wir
sind wieder am Anfang: se kann sich sogar wandeln ...

Wenn wir eine Erklärung oder einen Beweiß für eine Gottheit also einen
deistischen Beweiß führen wollten, müssten wir zunächst erst einmal unser
Bewusstsein beschreiben können. Aber wir können ja nicht über unser eigenes
geistiges Wesen nachdenken, wenn es deren wieder selbst dazu benötigt wird.
Ja, wenn es eine Gottheit gibt, dann ist sie zunächst in dem kollektiven
geistigen Bewusstsein einer Menschengruppe, die dahingehend eine Kultur
gebildet haben kann.

Soweit bis hierhin, lass ich alles offen. Denn das kann keiner beantworten
und ich maße mir ein solches auch nicht an.

Aber mich stören eure, mir scheint es so, festgefahrenen Ansichten über die
Art und Weiße der Existens eines Gottes. Vor allen Dingen darf es gleich nur
ein Gott sein. Und dann müsst ihr euch mit einem Notbehelf aus der Patsche
ziehen, indem nach einem gemeinsamen Ursprung gesucht wird. Wobei es doch
keine Religion unterlässt, die anderen als ungläubig zu bezeichnen. Es
leugnet jede Religion, die des anderen Gottes. Das ist ja dann paradox. Die
alten Römer und Griechen hatten damals kein Problem damit. Im Gegenteil, die
Römer nahmen immer auch die Götter der Länder über die sie die Herrschaft
übernommen hatten mit in ihren Glaubenskodex.

Religion und Götter ist, wenn man das Zeugnis der alten Ägypter betrachtet,
schon ein jahrtausende altes Thema der Menschheit gewesen. Als die Religion
Abrahams anfing, war dieses Thema schon tausende Jahre alt. Und die
Fragestellung eines einzigen Gottes, begann nicht erst von da an. Die
Menscheit hatte ja ein besonderes Bedürfnis Gleichberechtigung. Reiche und
wohlhabende Leute konnten sich der religiösen Gunst, bestätigt durch den
gesellschaftlichen Konsens, von vielen Göttern immer Gewahr sein. Sie
konnten es sich leisten. Wer hätte es auch nachkontrollieren können. Auf der
anderen Seite waren die ärmeren Menschen. Wenn es nur einen Gott zu geben
hätte, dann müsste es gerechter zu gehen können. Das ist natürlich auch eine
offene Frage.

Jednefalls komme ich, wenn ich den roten Faden nicht verlieren möchte an den
Punkt, wo meine Religionskritik ansetzt. Mit Religion kann man die Menschen
an ihrer Entwicklung und Emanzipation hindern. Dafür wird sie benötigt und
missbraucht. Auf diese Weise kann man die Menschen unterdrücken. Frauen
werden ihrer einfachsten Grundrechte beraubt. Und das geht nur, weil die
kurz gehaltene Gesellschaft, das ganze System trägt. Ja, die Aufklärer des
17 Jahrhunderts hatten das schon richtig erkannt, wenn sie behaupteten, dass
die Menschen ihre Unmündigkeit selbst verschuldet hätten.

Bin gespannt was jetzt von euch kommt.
Post by Rudolf Womes
Post by Benjamin Koppe
Ich hab das mal bei mir nachgelesen. Da steht "von Neuem geboren". Ich
habe die Wiedergeburt der östlichen Religionen so verstanden, daß sie in
dem neuen Leben für das entschädigt oder bestraft werden, was sie im
vorherigen Leben getan haben. Bei uns ist es doch eher so, daß wir die
Auferstehung kennen, dann kommt Gericht und je nachdem ewiges Leben oder
nicht. Ich hab niemals gehört, daß wir mehrere Male wiedergeboren werden
sollen (ich kann mich an kein vorheriges Leben erinnern ;-)
Was ist übrigens das Jesus Evangelium? Ich hab außer den vieren in der
Bibel noch von nem Thomasevangelium gehört, lese aber zum ersten Mal,
daß Jesus selbst geschrieben hat... naja
Hallo Benjamin,
ich habe nicht geschrieben "daß Jesus selbst geschrieben hat" und folgenden
"Quelle: Günther Schwarz / Jörn Schwarz "Das Jesus-Evangelium", Ukkam, 1993"
"Das Jesus-Evangelium" wurde von Günther Schwarz / Jörn Schwarz
"Zusammengestellt und übersetzt aus griechischen und altsyrischen Vorlagen
und aus außerbiblischen Quellen"
Was die Christen glauben
- Jesus lehrte es nicht!
Und was Jesus lehrte
- Die Christen wissen es nicht!
Im übrigen war zu Lebzeiten Jesu der Wiedergeburtsglaube durchaus gängig.
mfg Rudi
Rudolf Womes
2003-10-11 01:05:03 UTC
Permalink
Post by Jochen Tanneberger
Bin gespannt was jetzt von euch kommt.
Hallo Jochen,

nix kommt von mir dazu weil sich mein Schreiben hier lediglich auf die
Wiedergeburtslehre Jesu bezog.

mfg Rudi

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