Discussion:
Schon wieder Weihnachten
(zu alt für eine Antwort)
Thorsten Mueller
2003-12-04 17:48:40 UTC
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Die Geschäfte sind voll. Weihnachtliche Hintergrundmusik soll das
Wohlbehagen und die Kauflust fördern. Bei Jungen und Mädchen, ja auch bei
Männern und Frauen macht sich eine angespannte Unruhe breit. Die Nervosität
steigt, je näher das Weihnachtsfest rückt. In letzter Minute werden noch
Panikkäufe gemacht, Geschenke eingepackt, Kuchen gebacken und die
Tiefkühltruhe gefüllt. Obwohl es, wie in jedem Jahr, kurz vor dem Ziel sehr
hektisch wird, haben wir es wieder einmal geschafft und der Heiligabend ist
da. Die Kinder bekommen ihre Geschenke, der Vater macht Fotos und alle
zusammen lassen sich das Festtagsmenü schmecken. Aber - Augenblick mal!
Haben wir nicht was vergessen? Könnte es sein, dass trotz sorgfältig
ausgearbeiteter Programme etwas ganz Wesentliches vergessen wurde?

Jedes Jahr erleben unzählige Menschen das Weihnachtsfest ohne darüber
nachzudenken, warum wir eigentlich Weihnachten feiern. Die wahre Bedeutung
des Weihnachtsfestes ist verloren gegangen oder durch die stetig steigende
Kommerzialisierung verschüttet worden.

Es ist längst überfällig geworden, gedanklich an den Ursprung
zurückzukehren.

Weihnachten ist die Zeit im Jahr, in der sich die Christenheit an die
Menschwerdung Gottes erinnert. Die Geburt von Jesus Christus vor etwa 2000
Jahren ereignete sich gerade so, wie es die Bibel beschreibt. Das Alte
Testament ist voll von Prophezeiungen über das Kommen des Messias, den
Zeichen die seine Geburt begleiteten sowie den Ort und die Umstände.

Das Neue Testament beschreibt die Erfüllung dieser Prophezeiungen. Hier sind
einige dieser erfüllten Vorhersagen: Der alttestamentliche Prophet schrieb:

"Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist
schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel" (Jesaja
7,14).

Mehr als 700 Jahre später schrieb Matthäus im Neuen Testament:
"Sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er
wird sein Volk retten von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit

erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da
spricht: »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit
uns. Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn
befohlen hatte und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis
sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus" (Matthäus 1,21-25).

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist Mensch geworden, um "zu suchen und zu
retten, was verloren ist" (Lukas 19,10). Er kam nicht, "dass er die Welt
richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde" (Johannes 3,17).
Daher lesen wir auch in der Bibel über ihn: "... jetzt aber ist er einmal in
der Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die
Sünde aufzuheben" (Hebräer 9,26b). Nachdem er diesen Auftrag auf Erden
erfüllt hatte, setzte sich der Sohn Gottes zur rechten Gottes, des Vaters
(Hebräer 10,12) von wo aus er uns auch als Hohepriester vertritt (Hebräer
4,14-15).

Wird dieses Weihnachtsfest für Dich ein Fest wie viele sein, oder möchtest
Du dich nicht auch an die Geburt Christi erinnern? So, wie Du anderen
Menschen Geschenke gibst, so will auch Gott Dir ein Geschenk geben, wenn Du
an seinen Sohn glaubst, d. h. ihm vertraust. Er kam für Dich. Er sühnte für
Deine Sünden, indem er sein Blut vergossen hat. Er ist aus den Toten
auferstanden und lebt jetzt für Dich. Er liebt Dich und möchte Dich
erretten.

Weihnachten ist die Erinnerung an die Geburt Jesu Christi, des Sohnes
Gottes, der selbst wahrhaftiger Gott ist. Nimm ihn als Deinen persönlichen
Retter im Glauben in Dein Leben auf und machen Weihnachten damit zum
Gedenktag Deiner eigenen geistlichen Neugeburt!

"Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben
habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt." (1. Johannes 5,13)

Eine besinnliche Adventszeit wünscht euch

Thorsten Müller
Thorsten Mueller
2003-12-04 19:58:27 UTC
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Post by Thorsten Mueller
Die Geburt von Jesus Christus vor etwa 2000
Jahren ereignete sich gerade so, wie es die Bibel beschreibt.
Sancta Simplicitas!
Durch ein Theologiestudium hat sich schon mancher Heilige seinen einfältigen
Glauben nehmen lassen.
Post by Thorsten Mueller
Das Alte
Testament ist voll von Prophezeiungen über das Kommen des Messias, den
Zeichen die seine Geburt begleiteten sowie den Ort und die Umstände.
Es gibt Stellen, die Krümelweise auf Jesus angewendet wurden. Diese
Hinweise sind aber keinesfalls genau. Die Juden tun gut daran, dieser
Zurdnung keinen Glauben zu schenken. Und der Messias ist bei ihnen auch
nicht Gott. "Sohn Gottes" ist nur eine Floskel.
Die Juden haben Jesus nur noch nicht als ihren Messias erkannt. Wenn dieses
geschieht - und es wird geschehen - dann ist dieses ein biblisches Zeichen
der Endzeit und der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Jesu.
Post by Thorsten Mueller
Das Neue Testament beschreibt die Erfüllung dieser Prophezeiungen. Hier sind
"Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist
schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel" (Jesaja
7,14).
Völlig natürlich, dass eine Jungfrau schwanger wird. Nur ist sie dann
eben nicht mehr Jungfrau ;-)
Es wundert mich nicht, wenn man als Mensch, der die Macht des Heiligen
Geistes noch nicht kennengelernt hat, meint, daß Jesus nicht durch die
Jungfrau Maria unter Einwirkung des Heiligen Geistes geboren wurde.

"Menschen, die sich auf ihre natürlichen Fähigkeiten verlassen, lehnen ab,
was der Geist Gottes enthüllt. Es kommt ihnen unsinnig vor. Sie können
nichts damit anfangen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden
kann." (1.Kor 2,14)

Tatsächlich war es aber so:

"Mit der Zeugung von Jesus Christus verhielt es sich so: Seine Mutter Maria
war mit Josef schon rechtsgültig verheiratet, aber sie hatten die Ehe noch
nicht vollzogen. Da stellte sich heraus, daß Maria ein Kind erwartete -
durch die Wirkung des Heiligen Geistes." (Matthäus 1,18)
"Jahwe hilf". Ausserdem ist das Zitat in Mt 1,23 aus dem Zusammenhang
gerissen. Denn weiter heisst es bei Isajas 7,15: Butter und Honig wird
er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
Abgesehen davon, dass Jesus angeblich nie Böses getan hat, ist das in
meinen Augen eine Aussage, dass es Immanuel und dem Volk Israel in der
Zeit seiner Kindheit gut geht. Passt also nicht in die Erbärmliche
Stallgeburtszene. Was weiter mit Assyrien steht ist nun gar nicht
zuzuordnen.
Ich wünsche Dir, das Du Weihnachten mit Butter und Honig reich beschenkt
wirst. Ich weiß nicht, womit Kinder damals ernährt wurden, Butter und Honig
enthalten zumindestens Kalorien und schmecken süß. Daß ein Kind nicht weiß
das Böse zu verwerfen, bedeutet noch lange nicht, dass es Böses tut. Jesus
hat über Kinder gesagt:

"Laßt die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört
das Reich Gottes." (Markus 10,14)
Reicht also das Stichwort "Jungfrau", um das als eine
Prophezeihungs-Erfüllung anzusehen?
Es ist eine ziemlich eindeutige Prophezeihung. Wo gibt es sonst eine
Jungfrauengeburt außer bei der Geburt Jesu?
Post by Thorsten Mueller
Er sühnte für
Deine Sünden, indem er sein Blut vergossen hat. Er ist aus den Toten
auferstanden und lebt jetzt für Dich. Er liebt Dich und möchte Dich
erretten.
Bleiben wir bei Weihnachten, also der _Geburt_ Christi.
Dass Jesus Gottlose liebt, steht nirgendwo in der Bibel.
Würde Jesus uns Menschen nicht lieben, solange wir noch nichts von ihm
wissen oder wissen wollen, so hätten wir gar keine Chance jemals zu Gott zu
kommen, es gäbe somit gar keine Christen. Schon Paulus schreibt in Römer
5,6-8:

"Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns
Gottlose gestorben.
Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt
er vielleicht sein Leben.
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus für uns gestorben
ist, als wir noch Sünder waren."

Liebe Grüße

Thorsten
Jasper Riedel
2003-12-05 13:26:43 UTC
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... noch nicht ganz.
Eyvind Fjoergynsson
2003-12-05 16:04:27 UTC
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Schon wieder? Vielmehr "Endlich"! Zumindest fast. ;o)
Post by Thorsten Mueller
Haben wir nicht was vergessen? Könnte es sein, dass trotz sorgfältig
ausgearbeiteter Programme etwas ganz Wesentliches vergessen wurde?
[...]
Die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes ist verloren gegangen oder
durch die stetig steigende Kommerzialisierung verschüttet worden.
Das ist richtig, wobei ich ganz klar zu bedenken geben möchte, daß es
eine einzig wahre Bedeutung, wie Du sie sicherlich meinst, auch beim
"Weihnachtsfest" nicht gibt.
Post by Thorsten Mueller
Wird dieses Weihnachtsfest für Dich ein Fest wie viele sein, oder möchtest
Du dich nicht auch an die Geburt Christi erinnern?
Weihnachten ist definitiv kein Fest wie jedes andere, an die Geburt
Christi mag ich mich dennoch dabei nicht erinnern, denn es hat mit
meinem Weihnachten ganz und gar nichts gemein.
Post by Thorsten Mueller
Weihnachten ist die Erinnerung an die Geburt Jesu Christi, des Sohnes
Gottes, der selbst wahrhaftiger Gott ist.
Nun, dies betrifft ja nur die Christen. Andere Religionen feiern auch
"Weihnachten", verstehen allerdings etwas vollkommen anderes darunter.
Wir Asatruar z.B. feiern mit diesen "geweihten Nächten" die Rauhnächte
und die Wintersonnenwende.
Weihnachten stellt für uns u.a. ein Ineinandergreifen verschiedenster
Sonnen-, Toten-, und Fruchtbarkeitsriten dar. So gedenken wir z.B.
derer, die vor uns waren und die am Fest und den Ritualen nicht bei
uns sind. Wir rufen sie an, damit ihr Geist mit uns feiern kann.

Meldric vom Eldaring e.V.[1] hat zu Weihnachten einen sehr informativen,
zusammenfassenden Artikel geschrieben, aus dem ich kurz zitieren
möchte[2]:

,----------------------- [ Julfest (Mittwinter) ] -----------------------.
| Jul ist der Ausgangspunkt des Jahreskreises. Hier endet Balders |
| Abstieg und der neue Aufstieg beginnt. Von Mittsommer bis Jul |
| schwindet das Licht langsam und jeden Tag gewinnt die Dunkelheit an |
| Macht. |
| |
| Die Natur wird immer kälter und steht scheinbar starr im kalten Wind |
| und dem Schnee des Winters. [...] Die Kerzen auf einem Adventskranz |
| symbolisieren das zunehmende innere Licht der Hoffnung als Ersatz für |
| das schwindende Licht in der Natur. Der immergrüne Baum in den Häusern |
| (Weihnachtsbaum) erinnert an das Überleben der Natur unter der |
| Schneedecke des Winters. Er symbolisiert den Keim des neuen Anfangs. |
| |
| Die Zeit "an der Wende" bereitet die Menschen auf den Moment vor, an |
| dem alle Hoffnung, alles Ausharren belohnt wird: die Sonnenwende. |
| Von diesem Zeitpunkt an werden die Tage wieder länger und Balders |
| Aufstieg aus dem Totenreich beginnt von Neuem. Dieses Ereignis wird |
| mit einem großen Fest begangen, daß für zwölf Tage andauert. Diese |
| zwölf Tage symbolisieren den Ausgleich zwischen dem Sonnen- und dem |
| Mondkalender. Sie gehören weder zum alten noch zum neuen Jahr. Das Rad |
| des Jahres (yule=Rad; vergleiche Jera-Rune) steht still und deshalb |
| dürfen sich auch die Räder der Menschen nicht drehen (Spinnräder, |
| Wagenräder, usw. ...). |
| |
| Die zwölf Nächte haben eine besondere Bedeutung, denn die Träume jener |
| Nächte geben die Ereignisse der folgenden zwölf Monate wieder; jede |
| Nacht für einen Monat. Um die harte Zeit etwas zu erleichtern und auch |
| um die Träume positiv zu beeinflussen, beschenken die Menschen sich |
| gegenseitig, um den Reichtum im nächsten Jahr zu steigern. Es herrscht |
| Frieden, damit das kommende Jahr eine gute Zeit wird; damit die Träume |
| in den "Weihenächten" nicht von Krieg und Streit, Blut und Trauer |
| beherrscht werden. Das Wetter des nächsten Jahres wird auch in diesen |
| Weihenächten "gemacht". [...] |
| |
| Während der zwölf Nächte wird gefeiert und lärmend um die Häuser |
| gezogen, um die Dämonen zu vertreiben (vergleiche die heutige |
| "Sylvesterknallerei"). Das eigentliche Festmahl findet irgendwann in |
| der Mitte des Festes statt. [...] |
| |
| Die feierlichen Jul-Gelübde werden abgelegt, indem man eine Hand auf |
| den Eber legt und irgendeine verwegene Tat ankündigt, die man im |
| nächsten Jahr ausführen muß. Danach wird als Besiegelung der |
| Bragibecher getrunken. |
| |
| [...] Die Julzeit ist eine generelle Zeit des Friedens, in der alle |
| Streitigkeiten und Fehden ruhen sollen. |
`------------------------------------------------------------------------´
Post by Thorsten Mueller
Nimm ihn als Deinen persönlichen Retter im Glauben in Dein Leben
auf und machen Weihnachten damit zum Gedenktag Deiner eigenen
geistlichen Neugeburt!
Nein danke, ich glaube nicht daß das nötig ist. ;o)
Post by Thorsten Mueller
Eine besinnliche Adventszeit
Das wünsche ich Dir auch.
Heilar, Eyvind.

Fußnoten:
=========
[1] http://www.eldaring.de
[2] Das Copyright liegt beim Eldaring. Da der Text relativ lang ist,
habe ich einige Stellen gekürzt und mit [...] gekennzeichnet. Der
vollständige Artikel ist auf der Website des Eldaring zu finden.
--
"All information in this post is true in some sense,
false in some sense, and meaningless in some sense."
Jasper Riedel
2003-12-05 16:24:07 UTC
Permalink
Der alte, rückschrittliche, Weihnachtsmann hat zunehmend ausgedient,
denn der korrekte, marktwirtschaftlich freie Weihnachtsmann, stammt
-natürlich- von Coca Cola:

http://home.rhein-zeitung.de/~tkunath/santa.htm
Michael Moll
2003-12-05 17:18:02 UTC
Permalink
Post by Eyvind Fjoergynsson
Schon wieder? Vielmehr "Endlich"! Zumindest fast. ;o)
[snip]
Post by Eyvind Fjoergynsson
Post by Thorsten Mueller
Weihnachten ist die Erinnerung an die Geburt Jesu Christi, des Sohnes
Gottes, der selbst wahrhaftiger Gott ist.
Nun, dies betrifft ja nur die Christen. Andere Religionen feiern auch
"Weihnachten", verstehen allerdings etwas vollkommen anderes darunter.
Wir Asatruar z.B. feiern mit diesen "geweihten Nächten" die Rauhnächte
und die Wintersonnenwende.
Weihnachten stellt für uns u.a. ein Ineinandergreifen verschiedenster
Sonnen-, Toten-, und Fruchtbarkeitsriten dar. So gedenken wir z.B.
derer, die vor uns waren und die am Fest und den Ritualen nicht bei
uns sind. Wir rufen sie an, damit ihr Geist mit uns feiern kann.
So ziemlich alle Völker haben damals die Wintersonnenwende gefeiert. Wie
schon geschrieben, hat das mit der Geburt Jesu nicht das geringste zu tun.
In Wahrheit steht in der Bibel nichts über seinen Geburtstag, im Gegenteil:
Die Hirten waren auf den Feldern. Und das tun sie nicht im Winter!

Micha
Tassilo Halbritter
2003-12-06 09:02:05 UTC
Permalink
Post by Michael Moll
=20
Post by Eyvind Fjoergynsson
Schon wieder? Vielmehr "Endlich"! Zumindest fast. ;o)
[snip]
Post by Eyvind Fjoergynsson
Post by Thorsten Mueller
Weihnachten ist die Erinnerung an die Geburt Jesu Christi, des Sohnes
Gottes, der selbst wahrhaftiger Gott ist.
Nun, dies betrifft ja nur die Christen. Andere Religionen feiern auch
"Weihnachten", verstehen allerdings etwas vollkommen anderes darunter.
Wir Asatruar z.B. feiern mit diesen "geweihten N=E4chten" die Rauhn=E4c=
hte
Post by Michael Moll
Post by Eyvind Fjoergynsson
und die Wintersonnenwende.
Weihnachten stellt f=FCr uns u.a. ein Ineinandergreifen verschiedenster
Sonnen-, Toten-, und Fruchtbarkeitsriten dar. So gedenken wir z.B.
derer, die vor uns waren und die am Fest und den Ritualen nicht bei
uns sind. Wir rufen sie an, damit ihr Geist mit uns feiern kann.
So ziemlich alle V=F6lker haben damals die Wintersonnenwende gefeiert. Wi=
e
Post by Michael Moll
schon geschrieben, hat das mit der Geburt Jesu nicht das geringste zu tun=
.
Post by Michael Moll
In Wahrheit steht in der Bibel nichts =FCber seinen Geburtstag, im Gegent=
Die Hirten waren auf den Feldern. Und das tun sie nicht im Winter!
=20
Das ist, wie ich schon schrieb, aus der Mithras-Geburtslegende =FCber-
nommen!

Mein Posting ging nur an de.sci.theologie* aber hier wird ja alles=20
an 3 news groups gleichzeitig gepostet und ich wei=DF nicht, in welcher Gru=
ppe der jeweilige Poster mitliest bzw. schreibt.=20
Daher nochmals an alle drei:

F=FCr die Mithrasreligion sind ihre Symbole charakteristisch: Auf der=20
Vorderseite des Altarbildes Mithras mit dem Stier, den Planeten und=20
Tierkreiszeichen; auf der R=FCckseite (die auch nach vorne gedreht wer-
den konnte) die heilige Mahlzeit mit Brot und Wein und Mithras zwi-
schen den Hirten (Geburtstslegende). Der Gedanke ist naheliegend, da=DF=20
der sch=F6ne Mann Mithras auch die Vorlage f=FCr die Christusdarstellun-
gen gewesen ist! Die =DCbernahmen der Christen aus der Mithrasreligion=20
beginnen bei der Geburtslegende (Hirten am Felde), setzen sich mit=20
der Erl=F6sungstaufe fort und enden beim Abendmahl! Z.B geschah die Ein-
arbeitung der mithr=E4ischen Abendmahlstradition in die christliche=20
Lehre im Korintherbrief des Saulus/Paulus in Antiochia. Somit wandel-
te sich die junge christliche Sekte in Antiochia von der j=FCdischen=20
Messiasgemeinde zur Kult- und Erl=F6sungsreligion in der Mithras-Tradi-
tion.
Der vorchristliche Ursprung des Geburtsfestes Jesus' (Weihnachten)=20
wird kaum noch von einem christlichen Theologen bestritten. Die R=F6mer=20
feierten die Saturnalien vom 17. - 23. Dezember (etwa Wintersonnenwen-
de) mit vielen Geschenken und als sp=E4tr=F6mischer H=F6hepunkt den Geburts=
-
tag von Mithras am 25. Dezember. Au=DFerdem wurde dieser Tag mit dem=20
Sonnenkult von Emesa und dem Kult um Sol invictus ('unbesiegbare Son-
ne') verbunden. Papst Gregor hat im Jahr 354 den 25. Dezember als Ge-
burtsdatum Jesus verordnet. Vorher feierte man am 6. Januar.
Eine sich anbietende Spekulation ist, was wir heute f=FCr eine 'abend-
l=E4ndische Kultur' h=E4tten, wenn der Mithraskult den Wettlauf um die=20
Staatsreligion im sp=E4ten R=F6mischen Imperium gewonnen h=E4tte.

* Eigentlich die richtige Gruppe um *wissenschaftlich*, dh nicht mit=20
vorgefa=DFten Glaubenss=E4tzen an die Legenden heranzugehen!

--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Gib uns heute unser t=E4gliches Vertrauen, doch erl=F6se
| | | |_| | uns, o Herr, von Glauben. Zwei Drittel unsrer Leiden
| | | _ | sind hausgemacht und, was das Universum betrifft, un-
|_|a |_| |_|a n=F6tig." (Aldous Huxley "Eiland")
Simone L.
2003-12-06 11:13:06 UTC
Permalink
Du schriebst: "Andere Religionen feiern auch "Weihnachten", verstehen
allerdings etwas vollkommen anderes darunter."

Nun, daszu muss ich dir sagen, dass es das Weihnachtsfest nur im Christentum
gibt bzw. in den Ländern, die verfassungsmäßig christlich geprägt sind. Denn
Weihnachten wird gefeiert, weil man sich an die Geburt Jesu erinnert und
wurde durch den Kaiser Konstantin 321auf den Tag der Wintersonnenwende
(25.12.) festgelegt.

In den anderen Religionen gibt es, wie du sagst, Feste, die zur selben Zeit
wie das Weihnachtsfest liegen oder vielleicht - für Außenstehende ähnlich
aussehen, z.B.:
* im Judentum - das Chanukkafest (8-tägiges Fest, erinnert an die
Einweihung des Tempels, jeden Tag wird weiteres Licht angezündet, bis am
8-armigen Chanukkaleuchter alle Kerzen angezündet sind)
* im Islam - Seker Bayram (Zuckerfest)
Aber die Bedeutung ist halt nicht "Weihnachten"...

Mfg S.
Eyvind Fjoergynsson
2003-12-06 12:47:41 UTC
Permalink
Post by Simone L.
Nun, daszu muss ich dir sagen, dass es das Weihnachtsfest nur im Christentum
gibt [snip]
Das ist nunmal, ohne Dir oder anderen Christen zu nahe treten zu
wollen, der Denkfehler in der christlichen Anschauung. So scheinst Du
denn auch mein Posting nicht aufmerksam genug gelesen zu haben, denn
dann hättest Du gemerkt, daß sich meine Erkärung des Begriffes
"Weihnachten" auf die "geweihten Nächte" bezog.
Post by Simone L.
In den anderen Religionen gibt es, wie du sagst, Feste, die zur selben Zeit
wie das Weihnachtsfest liegen oder vielleicht - für Außenstehende ähnlich
aussehen [snip]
Aber die Bedeutung ist halt nicht "Weihnachten"...
Das Judentum und der Islam sind _nicht_ DIE anderen Religionen.
Vielleicht _Welt_-Religionen. In anderen, die es neben den
Weltreligionen noch gibt, ist, wie ich oben und in meinem vorigen
Posting schrieb, die Bedeutung eben doch "Weihnachten". Im speziellen
meine ich die Religion Asatru, dort ist Weihnachten existenzieller
Bestandteil des Glaubens.

Liebe Grüße.
Heilar, Eyvind.
--
"All information in this post is true in some sense,
false in some sense, and meaningless in some sense."
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